Im Aufbruch
Herbert Knappe Sterngasse 13 64347 Griesheim Tel: 06155 64483 E-Mail: HerbertKnappe@ t-online.de
Zwischen den Zeiten Die Bank auf der Anhöhe wartet frierend auf Liebespaare, die sanften Hügel sehnen sich nach dem jungen Gras des Frühlings und die Waldwege leiden geduldig unter dem schmutzig- matschigen Schnee Ein Frühjahr, ein Sommer hingehaucht wie eine warme Böe‘ nichts scheint schwer und schwermütig, Hand in Hand durchstreifen wir das umliegende Land Die Zeit und die Welt hinter uns lassend, vielleicht sind die wichtigsten Momente jene, die wir erst hinterher erfassen. Und nun Wartet frierend die einsame Bank auf Liebespaare, die sanften Hügel sehnen sich nach dem zarten Gras des Frühlings und die Waldwege leiden geduldig unter dem schmutzigen Matsch des Schnees. Wir ignorieren Raum und Zeit und die Wege entscheiden wohin wir gehen, Gespräche flirren in der Wärme des Abends, laut und doch leicht hallt der lärmende Tag in uns nach. Selbstvergessen begreifen wir nicht die Größe des Augenblicks und die Ewigkeit des Moments hinterlässt unsichtbare Spuren eines tiefen Friedens in uns.
Und nun Wartet das abgeerntete Maisfeld auf die segnende Hand des Bauern, die Schafe drängen sich dicht an dicht wärmend im Unterstand und die winterstarren Streuobstbäume warten stumm die Frühjahrswärme herbei Absichtslose Gegenwart lässt uns dahinfließen, nichts ist wirklich wichtig außer dem „Jetzt“. Es entzieht der Abend dem Tag das Licht, freundlich zwinkernd trägt die Nacht einstweilen den Sieg davon. Die Ebene erstrahlt im stillen Abendfrieden und andächtig saugen wir schweigend das Bild in uns auf Dankbar verneigen wir uns vor dem Wunder des Lebens und fühlen uns einige Herzschläge eins mit der Natur. Und nun Tragen die sanften Hügel in ihrem Schoß die Samen des künftigen Grases, werden die Waldwege noch da sein, wenn der Schnee längst geschmolzen ist und die Bank auf der Anhöhe wärmt sich an den Erinnerungen an die liebestrunkenen Paare, die im Sommer ihren Weg zu ihr fanden. H. Knappe Gewidmet einer Sommerliebe